Rebreather-Diver ECCR

Prüfungsziel:

Der Prüfling muß nachweisen, daß er die im Zusammenhang mit sicherem Tauchen stehenden Übungen beherrscht und in allen erdenklichen Notsituationen die richtigen Maßnahmen ergreifen kann. Er muß ebenfalls nachweisen, das er die Funktionsweise und das Zusammenspiel aller Gerätekomponenten versteht und im Stande ist, die Vor- und Nachbereitungen an seinem Gerät selbständig durchzuführen. Die praktischen Fertigkeiten muß er während sechs Prüfungstauchgängen nachweisen, wobei für diesen Kurs eine "In-Water-Time" von insgesamt mindestens sechs Stunden zwingend vorgeschrieben ist.

 

Prüfungsteil "Gerätetauchen"

 

0.Tauchgang:

Couch & Werkbank:

Füllen des Absorbers, Predive Checks, Briefing, Notfallpläne, Korrektes Ausrüsten, Kalibieren der Sensoren, Warmatmen des Kreislaufes.

  • Anpassen der Begurtung
  • Führen des Gerätebegleitheftes (Wartungs- und Nachfüll-Log)
  • "Cell 2 Failure - NO DIVE" beheben, Maßnahmen zur Vermeidung nennen.
  • Slave "Low-Batt" finden und beheben, Erklären der in diesem Zusammenhang korrekten Prozeduren.
  • Batterie- Kontakt- Problem beheben.
  • Verschiedene Test- Methoden für die Richtungsventile
  • Über- und Unterdruck- Tests
  • Leck im Atemkreis suchen und beheben.
  • Überprüfen der OC-Automaten
  • Überprüfen der Atemgase, wurde z.B. EAN80 statt Luft oder Nitrox statt Sauerstoff untergeschoben ?
  • Leck im Mitteldruck- Bereich suchen und beheben.
  • Höhe der Mitteldrücke überprüfen
  • Kalibrierung
  • Umschalten des Setpoints
  • Master-Funktion auf den anderen Computer leiten
  • Ändern der Setpoints
  • Ablesen des Runtimers, ausgehend von hohem Setpoint
  • Dil. Inflator- Schlauch unter Druck blind abziehen und loslassen, später blind finden und wieder aufstecken.
  • O2 Inflator- Schlauch unter Druck blind abziehen und loslassen, später blind finden und wieder aufstecken.
  • Auf ausgebrochenen Inflator- Stutzen richtig reagieren.
  • Richtige Interpretation von ppO2='2.55' auf 6m
  • Überprüfen der Sensor-Anzeigen auf Richtigkeit (inclusive seltsamer Fälle wie: sich nicht ändernder Anzeigen, zwei Sensoren liefern das gleiche falsche Ergebnis, alle 3 Sensoren haben in gleichem Maße an Linearität verloren).
  • Erklären warum man nicht per Magenetventil auf 50m neu kalibrieren darf.
  • Richtige Reaktion auf "Magnetventil öffnet nicht mehr" bedingte Low-ppO2 Warnung,.
  • Richtige Reaktion auf "Sauerstoff ist plötzlich leer" bedingte Low-ppO2 Warnung.
  • Richtige Reaktion auf High-ppO2 Warnung
  • Richtige Reaktion auf Benommenheit / Rauschzustand
  • Richtiges Handeln in der Situation "der Kalk ist nach dem Tauchgang nass"
  • Richtiges Handeln in und mögliche Erklärungen der Situation "Wassertröpfchen im Display"
  • Richtige Reaktion auf Batteriewarnung unter Wasser
  • Richtige Reaktion auf "Cell Error"
  • Richtige Reaktion auf "es gluckert im Schlauch"
  • Richtige Reaktion auf "es gluckert im Scrubber"
  • Richtige Reaktion auf "es kommt Lauge"
  • Richtige Reaktion auf Unterdruck im Atemkreis (Vermeidung Lungenunterdruck-Barotrauma = "Tauchersturz")
  • Richtige Reaktion auf Überdruck im Atemkreis / Abfangen des Durchschießens
  • Umspülen auf "reinen Sauerstoff"
  • Reinigen, desinfizieren und trocknen des Tauchgerätes
  • Richtige Lagerung des Tauchgerätes zwischen Tauchgängen / für Monate
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Der Bewerber soll zeigen, daß der die spezifischen Prozeduren begriffen hat und ohne langes Nachdenken ausführen kann.

1.Tauchgang:

Prüfen/Füllen des Absorbers, Predive Checks, Briefing, Notfallpläne, Korrektes Ausrüsten, Kalibieren der Sensoren, Warmatmen des Kreislaufes. Bubblecheck auf 6m (die spezifischen Sicherheits-Checks sind selbstverständlich vor/bei jedem Tauchgang zu erledigen und werden daher nicht jedes Mal aufgezählt).

Der Bewerber soll bei allen Tauchgängen zeigen, daß der die sicherheitsrelevanten Prozeduren zuverlässig und ohne langes Nachdenken ausführt.

20Minuten auf min. 12m, während des Tauchganges Maske in 10m Tiefe abnehmen, aufsetzen und ausblasen (bei sehr kalten Gewässern genügt Fluten und Ausblasen der Maske, es muß aber in jedem Fall gezeigt werden, daß der Prüfling auch ohne Maske atmen kann und die Ruhe behält). Kreislauf-Mundstück herausnehmen, Wechsel auf OC-Lungenautomaten und anschließend Wiederaufnahme des "verlorenen" Mundstückes. Beim Aufstieg auf 4m Umspülen des Kreislaufs auf den O2-CCR-Modus und 3 Minuten Sicherheitsdeko in jenem Mode, in jener Zeit Demonstration der UW-Menufunktionen. Nachbriefing/Post-Dive-Checks, korrektes Versorgen und Verstauen der Ausrüstung.

Der Bewerber soll zeigen das ihn die Verwendung des Kreislaufgerätes nicht bei der Durchführung alltäglicher Situationen blockiert, das er das Mundstück des Kreislauftauchgerätes beherrscht und das er nicht auf sicherheitsrelevante Prozeduren vergißt.

2.Tauchgang:

20 Minuten auf mindestens 12m, Westenübung: auf 12m Tiefe tariert sich der Taucher durch Einblasen von Ausatemgas in die Tarierweste aus, dabei muß in kurzer Zeit hydrostatisches Gleichgewicht erreicht sein. Bei mehrfach wechselnden Tiefen ist per Feintarierung immer 1-2m Abstand zum Boden einzuhalten.

Der Bewerber soll zeigen, daß ihn auch mehrfaches Wechseln zwischen Mundstücken nicht aus dem Konzept bringt, sowie das er den Füllgas- Einlaß als Universal- Hilfsmittel zu benutzen weis.

Umschalten auf "High-Setpoint" bei erreichen der Tauchtiefe, spätestens jedoch auf 20m. Kenntnis der Zusatzzeichen nachweisen (Situationsbeschreibung lesen und entsprechende Zeichen geben). Am Ende des Tauchganges Simulation eines verlangsamten Notaufstieges (auf gleicher Höhe mit dem Prüfer) aus 5m Wassertiefe unter Herausnahme des Gerätemundstückes und kontrollierter Atemgasabgabe beim Aufstieg.

Der Bewerber soll zeigen das er nicht auf das Umschalten vergißt, weder beim Ab- noch beim Auftauchen. Er soll ferner zeigen das im Team handelt und entsprechend kommunizieren kann.

3.Tauchgang:

20 Minuten auf mindestens 12m, Tauchgangsführung. Ein Taucher atmet 5 Minuten lang aus dem Zweitsystem des Bewerbers. Nach 10 Minuten Auftauchen, einen Punkt in 100m Entfernung mit dem Kompaß anpeilen. In 3-5m Tiefe den Punkt antauchen, maximal erlaubte Kurs-Abweichung +/-10 Meter.

Der Bewerber soll zeigen, daß der die sicherheitsrelevanten Prozeduren zuverlässig ausführt, auch wenn er noch andere Aufgaben hat.

4.Tauchgang:

Ab- und Anlegen des Tauchgerätes, frei schwimmend an der Wasseroberfläche.

Der Bewerber soll zeigen das er, wenn erforderlich, das Gerät zügig ab- bzw. anlegen kann.

10 Minuten auf mindestens 20m, Westenübung in 20m Wassertiefe, Einblasen von Ausatemgas in die Tarierweste bis Auftrieb entsteht, Aufstieg unter Geräteatmung ohne Flossenbenutzung auf 9m.

Der Bewerber soll zeigen das er die Tarierung sicher beherrscht und nicht rein über den Loop tariert.

Anschließend Fortsetzung des Tauchganges, dabei Übungskette "'High Oxygen' Warnung", "Magnetventil/O2-Einlaß schließt nicht", "'low Oxygen' Warnung", "Clusterflush als Sensor-Validierung", "Betrieb als manuells SCR, 'ohne' Computer (*)", "CO2 ?", "Wasser im Kreislauf" und "Umstieg auf OC". Die eine oder andere "Panne" wird auch bei den anderen Tauchgängen per Tafel angezeigt, es muß korrekt reagiert werden.

Der Taucher soll zeigen das er auch unter Wasser richtig auf spezifische Pannen reagiert.

5.Tauchgang:

20 Minuten auf mindestens 20m, dabei mindestens 15Minuten manueller Betrieb (*) mit Überwachung durch die Computer, gestartet durch "Ausfall des Magnetventiles ( a)schließt nicht oder b)öffnet nicht)", dann Wechsel auf reguläre Automatik- Parameter, setzen einer Markierungs- Boje und später geschwindkeitskontrollierter Aufstieg von mindestens 2 Minuten Dauer aus 20m Tiefe unter Atmung aus dem OC-System, anschließend 10 Minuten Schnorcheln in voller Ausrüstung.

Der Taucher soll zeigen das ihm die Eigenheiten geschlossener Kreislauftauchgeräte klar sind und das der Ausfall des Magnetventils für ihn keine unmittelbare Gefahr darstellt.

6.Tauchgang:

20 Minuten auf mindestens 12m, dabei Retten eines "bewußlosen" Kreislaufgeräte- Tauchers (Annahme Hypoxie). 50m transportieren des "Bewußtlosen" an der Wasseroberfläche. An Land/auf dem Boot: Demonstration von HLW (angedeutet / am Phantom), Schocklage, stabiler Seitenlage, Aufschreiben wichtiger Daten des "Unfalltauchganges".

Der Bewerber soll zeigen, daß er die notwendigen Handgriffe zügig und korrekt anwenden sowie für eine bestmögliche Weiterbehandlung sorgen kann.

 

Die Mindesttiefe für den jeweiligen Tauchgang bezieht sich auf schlechte Sichtverhältnisse in kaltem Wasser, bei besseren Bedingungen kann durchaus, im Rahmen angemessener Vorsicht, tiefer getaucht werden.
Die Maximaltiefe für Prüfungstauchgänge dieser Stufe beträgt 25m, der maximale ppO2 1.4bar. Bei allen Tauchgängen ist die zuverlässige Überwachung des Systems relevant.
(*) bei "manuellem Betrieb" bleiben die Computer in Betrieb, der Eingriffs-'Sollwert' für das Magnetventil wird auf einen niedrigen Setpoint gestellt, der Taucher hält manuell jedoch einen Sauerstoff-Partialdruck im normalen Bereich. "Ohne Computer" bedeutet das nicht der Taucher sondern sein Tauchpartner diese überwacht.

Mit dem Wort Weste ist nicht beabsichtigt deren Bauform festzulegen, in den Anzug integrierte sowie solche mit Jacket- Schnitt sind hier gleichfalls gemeint.

Block-, Übungs- und Tauchgangs- Nummern dienen nur der Strukturierung dieses Textes, die Reihenfolge bei der Abnahme ist dem Prüfer freigestellt. Wahrscheinlich wir die Theorie das erste Prüfungsfach sein, dann "ABC" als Konditionstest im Interesse der Sicherheit (Teile des Konditionstest welche bereits nachweislich innerhalb der letzen 12Monate auf diesem Niveau erfüllt wurden können angerechnet werden), und dann die Tauchgänge, Reihenfolge nach Maßgabe des Prüfers. Eine gültige ärztliche Bescheinigung der Tauchtauglichkeit sowie gültiger Versicherungsschutz sind Voraussetzung für die Praxis- Teilnahme. Die gesamte Prüfung ist binnen 15Monaten abzuschließen.

 

Prüfungsteil "Tauchtheorie"

Ein offizieller PAN Prüfungsbogen dieser Stufe muß binnen 60 Minuten, in allen Blöcken zu jeweils mindestens 80% richtig, beantwortet werden.

 

 

Prüfungsteil "ABC"

 

1.Übung:

750m Schnorcheln, jeweils 250m in Brust-, Seiten- und Rückenlage, ohne Armbenutzung, im Freiwasser

Der Bewerber soll zeigen, daß er über das notwendige Maß an spezifischer Grundkondition verfügt.

2.Übung:

250m Schnorcheln mit einer Flosse und Armbenutzung, im Freiwasser, Lage nach Wunsch

3.Übung:

35m Streckentauchen

4.Übung:

45 Sekunden Zeittauchen, unter Zurücklegung einer Strecke von mindestens 10 Metern

5.Übung:

Innerhalb einer Minute zweimal Tieftauchen auf fünf Meter; wahlweise kann innerhalb einer Minute auch dreimal auf 4m abgetaucht werden.

6.Übung:

Bergung eines "bewußtlosen" Kreislaufgerätetauchers aus 5m Tiefe, im Freiwasser, anschließend 100m Transportschwimmen ans Ufer, anschließend Wiederbelebung an Land mit Demonstration der Atemspende.

Der Bewerber soll zeigen, daß er die notwendigen Handgriffe zügig und korrekt anwenden kann.