PAN Standards für die Ausbildung an Kreislauftauchgeräten.

Copyright PAN, Stand: 23. Juni 1998.



Die folgenden Begriffsdefinitionen werden angewendet.

Um Mißverständnisse zu vermeiden werden grundsätzlich auch die international gebräuchlichen Begriffe gelehrt.

fO2

=

Sauerstoffanteil im Gasgemisch

fiO2

=

Sauerstoffanteil im Einatemgas

Partial Pressure

=

Physiochemisch and Physiologisch von Bedeutung ist, wie groß der Partialdruck des betreffenden Gases ist. Nach Gesetz von Dalton versteht man unter den Teildruck oder Partialdruck eines Gases, den Druck der herrschen würde wenn man aus einem abgeschlossenen, starrwandigen Gefäß alle anderen Gase entfernen würde. Der Gesamtdruck eines Gasgemisches ist die Summe der Teildrücke seiner Bestandteile.

ppO2

=

Sauerstoff-Partial Druck

CO2

=

Kohlendioxid

Loop

=

Als Loop bezeichnet man den gesamten Atemkeislauf, also die Gegenlungen (Counterlungs), Faltenschläuche (Breathing Hoses), Atemkalk-Behälter/System (CO2 Absorption Canister/System) und das Mundtück mitsamt der Richtungsventile (Mouthpiece with upsteam and downstream check valves). Also alle Atemgasgefüllten Teile des Kreislaufes.

Flushthru

=

Spülen des Kreislaufes, also das Ersetzten des Atemgases im Kreislauf durch Frisches.

Setpoint

=

Sollwert für den ppO2, auf den ein elektronisch geregeltes Kreislauftauchgerät eingestellt ist.

Hypoxia

=

Physiologische Symptome die sich bei Sauerstoffmangel einstellen.

Hyperoxia

=

Physiologische Symptome die sich in Folge eines zu lange zu hohen Sauerstoffangebots einstellen.

Hypercapnia

=

Kohlendioxid-Vergiftung (CO2-Vergiftung).

Scrubber

=

Der CO2-Absorber, also der Atemkalk Behälter mitsamt Füllung.

Mixed gas

=

Mischgas: in Zusammenhang mit Kreislauftauchgeräten jedes Gasgemisch mit einem Sauerstoffanteil zwischen 0 und <100%, der restliche Anteil besteht aus einem oder mehreren Inertgasen. Luft wird hierbei auch als Mischgas behandelt, da der fiO2, also der Sauerstoffanteil im eingeatmenten Gas, im Kreislauf zu nahezu jedem Zeitpunkt von dem fO2 im Füllgas (Diluent) abweicht.

 

 


In diesen Standards werden Kreislauftauchgeräte in zwei Hauptklassen unterteilt:

Halbgeschlossene Kreislauftauchgeräte (Semi closed circuit, SCR)

"Semi closed" (halb geschloßen) bedeutet das im Kreislauftauchgeät der verbrauchte Sauerstoff unter Zuhilfenahme einer Mischgasquelle ersetzt wird. Diese Geräte erlauben Tauchtiefen die größer sind das dies mit reinem Sauerstoff möglich wäre. Die Gaszusammensetzung wird dabei vorher entsprechend des beabsichtigten Tauchganges gewählt.

Geschlossene Kreislauftauchgeräte (Fully closed circuit, CCR)

"Fully closed" (geschlossener Kreislauf) bedeutet das der verbrauchte Sauerstoff mittels reinem Sauerstoff ersetzt wird. Auf Tauchtiefen auf denen nicht mehr reiner Sauerstoff geatmet werden kann dient ein Füllgas (Diluent) dazu den Sauerstoff Partialdruck (ppO2) im zulässigen Bereich zu halten. Die Überwachung/Steuerung des Sauerstoff- Partialdruckes erfolgt zum Beispiel Elektronisch, mit mindestens 3 Sauerstoff Sensoren, oder Kryogenisch mit Hilfe der Gasgesetze.

Für elektronisch oder kryogenisch geschlossene Tauchgeräte gilt das sie einen relativ konstanten ppO2 im Kreislauf aufweisen, also einen variablen fiO2 welcher mit wachsendem Umgebungsdruck abnimmt. Bei halb geschlossenen Kreislauftauchgeräten nimmt hingegen der ppO2 mit der Tiefe zu.


PAN unterscheidet zwischen Tauchschein und Einweisung:

Die Notwendigkeit von Geräte spezifischen Einweisungen ergibt sich aus der Tatsache das sich Kreislauftauchgeräte, im Gegensatz zu offenen Systemen, untereinander sehr stark unterscheiden können, insbesondere was sicherheitsrelevante Übungen anbetrifft.

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Prüfungs-Anforderungen

Allgemeiner Teil

Anforderungen in Theorie und Praxis die sowohl für halboffene und geschlossene Kreislauftauchgeräte gelten.

Theorie, allgemeiner Teil

Der Taucher muß gute Kenntnisse nachweisen über:

  • die Effekte von Sauerstoff, Hypoxie and Hyperoxie, inklusive ppO2 Grenzwerten
  • den Sauerstoffverbrauch des Tauchers unter unterschiedlicher Belastung
  • die Berechnung der CO2-Absorber-Standzeit
  • Faktoren welche die Absorber- Standzeit beeinflussen
  • Probleme die sich bei der Verwendung von Nitrox als Versorgungsgas von Kreislauftauchgeräten ergeben, insbesondere bei Tauchtiefen von mehr als 30m, einschließlich von atemphysiologischen Anforderungen, Inertgas Narkose, Dekompression, Themperaturhaushalt und Absorber Effektivität.
  • Physiologische Effekte bei erhöhtem CO2-Partialdruck und Konsequenzen für den Kreislaufgeräte-Taucher.
  • Physiological Effekte von Hypoxie (Sauerstoffmangel) und Hyperoxie (Sauerstoffvergiftung) sowie deren Warnzeichen
  • Planung angemessenes Bailouts (alternative Versorgungssysteme/-konzepte die jedes technische Problem am Hauptsystem abfangen können) an die Oberfläche, einschließlich aller Notwendigkeiten die sich im Falle eines dekompressionspflichtigen Tauchganges ergeben.
  • Die Gründe warum eine offensystemische zweite Stufe ("Lungenautomat", "OC-SCUBA second stage") als primäre Option zur Sicherheit für den Fall eines Vollaufen des Atemkreises (loop flood) oder eines Versagenes des Absorbers dient.
  • Systembedingte Probleme beim Starten des CO2 absorbierenden Prozesses eines unter Wasser deponierten Kreislauftauchgerätes und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für Taucher deren einziges Bailout System aus einem zweiten Kreislauftauchgerät besteht.

Theorie, Halboffer Kreislauf: (dies ist auch Teil der PAN-Prüfung für CCR's)

Der Taucher muß gute Kenntnisse nachweisen über:

  • die Berechnung des sich in Abhängihleit von Flow-Rate, Gasversorgung und Sauerstoffverbrauch ergebenden Sauerstoffgehaltes des Atemgases (fiO2).
  • die Wichtigkeit einer korrekten Pre-Dive Flow-Rate Messung bei der Verwendung von Kreislauftauchgeräten mit Konstant-Flow.
  • den Einfluß des eingestellten Flows bei CMF-SCR's auf die Standzeit des Atemkalks.
  • Ursachen und daraus resultierende Gefahren von den Gasfluß durch Dosierdüsen beeinflussenden Vorkommnissen.
  • Berechnung von Äquivalenztiefen zum Nachschlagen in Dekompressiontabellen.

Theorie, geschlossener Kreislauf: (dies ist auch Teil der PAN-Prüfung für SCR's)

Der Taucher muß gute Kenntnisse nachweisen über:

  • die Berechnung einer angemessenen Füllgas Menge für den beabsichtigten Tauchgang.
  • Parameter welche die Wahl des Sauerstoff-Partialdruckes (ppO2) bestimmen.
  • Methoden zur Vermeidung von ppO2-Spikes beim Abstieg, sowie die Wahl des am besten für den geplanten Tauchgang geeigenten Füllgases.

Praxis, allgemeiner Teil

Der Taucher muß sein Kompetenz nachweisen in:

  • der Vorbereitung der gesamten Tauch- und Sicherheitsausrüstung.
  • Pre-Dive Checks inklusive der Richtungsventile, Unterdruck- und Überdruck- Dichtigkeits Tests sowie mindestens 5-Minütigen Warm- und Probeatmen des Absorbers.
  • Gerätespezifischen Pre-Dive Checks.
  • Blasen- und Dichigkeitstests im Wasser.
  • der Sicherstellung einer angemessenen Auftriebsreserve für den Fall einer vollständigen Flutung des Atemkreises. Der vollständige Gasverlust aus dem Atemkreislauf und die Kompression des Tauchanzuges in der Tiefe werden hierbei durch entsprechend berechnete Gewichte simuliert.
  • der Durchführung von Aufstiegen im Freiwasser. Hierbei ist eine sichere Aufstiegsgeschwindigkeit alleine durch Tarieren einzuhalten. Diese Übung ist komplexer als beim Tauchen mit Preßluft-Tauchgeräten, da nun bis zu drei Ausrüstungsgegenstände die Tarierung beeinflussen: die Rettungsweste, (ggf. ein) Trockentauchanzug und das Kreislauftauchgerät.
  • der Planung der Bailout Erfordernisse, auch was den Tauchpartner und eventuelle Dekompressions Stops anbetrifft.
  • der praktischen Durchführung aller mit dem jeweiligen Gerät möglichen Fehlererkennungs-, Fehlerbehebungs- und Bailout-Szenarien, dies betrifft auch Problemlösungen mit Hilfe des Buddy-Systen.
  • Buoyancy Mediated Airway Protection (ohnmachtssicheres Ausrüsten)
  • der Wahl des/der Bailout Gas(e) zur Sicherstellung eines sicheren Aufstiges zur Wasseroberflächte mit einem ppO2 von nicht weniger als 0.16 bar.
  • korrektem Befüllen des Atemkalkbehältes (u.A. Vermeidung von Kanal-Bildung).
  • korrekter Protokollführung, auch was das Tauchgerät anbetrifft.
  • der Reinigung des Tauchgerätes zwischen den Tauchgängen.

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Spezifische Anforderungen für Halbgeschlossene Geräte

Hinweis: wenn diese verfügbar sind, bildet PAN unter Einbeziehung der gerätespezifischen Empfehlungen des Herstellers aus.

Praxis: Semi Closed Circuit

  • Bei Geräten mit konstantem Massenfluß muß der Taucher seine Kompetenz in dessen Überprüfung und Überwachung nachweisen. Dies betrifft auch den Zusammenhang zwischen Mitteldruck und Flow.
  • Bei Geräten mit anderen Zudosierungs Prinzipien muß der Taucher seine Kompetenz bezüglich deren Überprüfung und Überwachung nachweisen.
  • Der Taucher muß zeigen das er vor jedem Aufstieg den Flushthru (das Spülen des Atemkreises) zuverlässig durchführt.

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Spezifische Anforderungen für Geschossene Kreislauftauchgeräte:

Hinweis: wenn diese verfügbar sind, bildet PAN unter Einbeziehung der gerätespezifischen Empfehlungen des Herstellers aus.

Der Taucher muß nachweisen das er über ein solides Wissen verfügt bezüglich:

  • Partialdrücken von Gasen.
  • Mischgas Dekompressions Theorie.
  • die Besonderheiten bezüglich der Verwendung von Helium als Bestandteil des Füllgases.
  • des spezifischen Aufbaus und der Funktion des Gerätes.
  • der spezifischen Sicherheitsroutinen und möglichen Bailout Prozeduren des Gerätes.

Praxis, CC

  • Der Taucher muß seine Kompetenz und Aufmerksamkeit bei der Überprüfung und Überwachung / Sicherstellung des ppO2 nachweisen.
  • Der Taucher muß die Kalibration der Sauerstoffsensoren demonstrieren. Die Sensoren müssen dabei mittels reinem Sauerstoff auf "1.0" justeriert werden. Soll mit Setpoints über 1 getaucht werden, so muß ein Druckgefäß verwendung finden, oder der Sensor zu Beginn des Tauchganges entsprechend überprüft werden (z.B. 1,3bar ppO2 bei reinem Sauerstoff in 3msw).
  • Der Taucher muß zeigen, daß er die Predive-Checks korrekt durchführt.
  • Der Taucher muß zeigen, daß er den Loop Flushthru sowohl mit Diluent, als auch mit Sauerstoff beherrscht und so unter Wasser die Richtigkeit der Sensoranzeigen überprüfen kann.
  • Der Taucher muß zeigen, daß er das Gerät auch im manuellen halbgeschlossenen Modus beherrscht, sowohl unter Verwendung der Sensoren, also auch ohne deren Nutzung (die Systeme bleiben eingeschaltet und werden vom Partner überwacht), mit Hilfe von vorher durch ihn berechneten Spültabellen.

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Wenn man beginnt aus einem Kreislauf zu atmen muß immer zuerst / zuvor dessen ppO2 überprüft / sichergestellt werden (Displays und/oder Spülen). Diese Prozedur muß in Fleisch und Blut übergehen !


Prüfungen:

 

Modul 1

Modul 2

Modul 3

O2-CCR

Rebreather Diver

   

SCR

Rebreather Diver

Advanced Rebreather Diver

 

ECCR

Rebreather Diver

Advanced Rebreather Diver

Trimix Rebreather Diver


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